Die Kiefer können durch die Kaumuskeln unwahrscheinlich viel Kraft ausgesetzt sein. Es kann auf den Oberflächen der Backenzähne ein Druck von 40 Kilogramm entstehen. Wenn ohne einem Kauvorgang dieser Druck ausgeübt wird, spricht man vom Zähneknirschen. Beim Knirschen sind die Beißkräfte wesentlich stärker als beim Kauen. Vor allem im Schlaf tritt das Zähneknirschen auf. Viele bekommen es selber nicht mit, dass sie Zähneknirscher sind.
Die Hauptursachen für Zähneknirschen sind seelische Belastungen, Stress, innere Anspannung und auch eine Fehlstellung der Zähne. Darüber hinaus können auch Brücken, Kronen, überstehende Füllungen und Prothesen eine Ursache dafür sein. Wenn der Verdacht besteht, dass ein chronisches Knirschen vorliegt, sollte in jedem Fall die Bisslage, die Zahnstellung und auch der Zahnersatz geprüft werden. Eine Fehlstellung des Kiefers oder eine Störung der Kiefergelenke lassen sich bei Untersuchungen aufdecken.
Das Knirschen kann viele Folgen haben. So können die Zähne, das Kiefergelenk, die Kaumuskeln oder das Zahnfleisch darunter leiden. Die Zahnsubstanz, die sehr hart ist, kann abgeschliffen werden, bis im schlimmsten Fall nur noch die Zahnwurzel vorhanden ist. Durch den Druck und die Anspannung der Kaumuskeln können auch Kopfschmerzen auftreten und zu chronischen Ohrgeräuschen führen. Die Betroffenen, die dauernd knirschen, bekommen oft eine Schiene aus Kunststoff, die beim Schlafen getragen wird. Dadurch werden die Zähne geschützt und die Gelenkbereiche entspannt.
Diese Schiene hilft aber nicht bei allen, da sogar einige Betroffene diese Schiene im Schlaf zerbeißen. Darüber hinaus gibt es eine verhaltenstherapeutische Selbstkontrolltechnik, die erlernt werden kann. Zuerst muss das Zähneknirschen wahrgenommen werden. Die Zähne sollten von Ober- und Unterkiefer immer nur locker aufeinander liegen, so dass sie nur einen minimalen Abstand haben. Je häufiger der Betroffene sich überprüft, umso schneller kann es zum Erfolg kommen.