Grundsätzlich verhält es sich bei Babies so, dass sie durch ihr Schreien anzeigen wollen, dass etwas nicht stimmt. Sie haben noch keine Möglichkeit durch verbale Lautäußerungen zu bekunden, was ihnen fehlt. Oftmals drückt ihnen das Bäuchlein, sie haben Hunger, haben eine volle Windel oder sind müde. Kommt man ihren Bedürfnissen nach, hören sie in der Regel auch auf zu weinen.
Manchen Babies ist auch nur langweilig, vor allem wenn noch Geschwisterchen da sind und die Eltern sich nicht ausschließlich um das Neugeborene kümmern können. Dann fangen viele Babies an zu schreien. In den ersten drei Monaten ihres Lebens weinen die Säuglinge am meisten, da ihre Bedürfnisse noch nicht immer richtig erkannt oder zugeordnet werden können. Bis zu zwei Schreistunden am Tag können es durchaus sein und sind noch als "normal" einzustufen. Lässt sich das Kind aber durch Stillen und Herumtragen nicht beruhigen und sind alle seine Grundbedürfnisse befriedigt, schreit es zudem häufiger als zwei Stunden am Tag und das ohne ersichtlichen Grund, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein Schreibaby handeln könnte.
Die Ursachen, warum Babies offensichtlich ohne Grund weinen, sind noch nicht hundertprozentig erforscht. Einige glauben, dass unbewältigte Probleme und Stress in der Schwangerschaft dafür verantwortlich gemacht werden könnten. Auch eine schwere Geburt kann das Neugeborene traumatisieren, ebenso ein Notkaiserschnitt, bei dem das Baby zu schnell auf die Welt geholt wird. Ein Aufenthalt auf der Säuglingsintensivstation kann zu Überreizung durch zuviel Licht führen. Das sogenannte Bonding, die Mutter-Kind-Bindung nach der Entbindung fehlt. Dies sind nur ein paar Möglichkeiten, die ein Neugeborenes zu einem Schreibaby werden lassen. Oftmals sind die Eltern daheim mit ihren Schreibabys überfordert. Das permanente Weinen zehrt an den Nerven der frischgebackenen Mütter und Väter. Nicht selten kann diese Situation die Eltern überfordern und sogar zu Trennung führen, weil die Nerven blank liegen. Sogenannte Schreiambulanzen (spezialisierte Facharztpraxen und sozialpädriatische Zentren) helfen den Eltern aus der ersten Not und geben wichtige Tipps im Umgang mit Schreibabys.