Die Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch das Corynebacterium diphtheriae ausgelöst wird. Der Erreger sondert das Exotoxin Diphtherietoxin ab, das dann auch lebensbedrohliche Komplikationen und Spätfolgen hervorrufen kann. Der deutsche Name Halsbräune leitet sich von den dunklen Pseudomembranen aus abgestorbener Schleimhaut und Blutbestandteilen ab. Landschaftlich verschieden ist die Bezeichnung Echter Krupphusten gebräuchlich.
Diphtherie wird durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen, eine Ansteckung durch kontaminierte Gegenstände tritt eher selten auf. Über das Blut werden die Erreger auch zu von der eigentlichen Entzündungsstelle entfernt liegenden Organen wie Nieren, Leber oder Herz transportiert. Dort können sie dann die lebensgefährlichen Komplikationen der Diphtherie auslösen.
Die Inkubation der Diphtherie dauert zwei bis sechs Tage, die Erscheinung und die Schwere der Symptome sind unter anderem auch abhängig von der Immunsituation des Erkrankten. Die Symptome sind für die einzelnen Diphtherie-Arten unterschiedlich und müssen vom Pseudokrupp im Gegensatz zum Echten Krupphusten differenziert werden.
Mandel- und Rachendiphtherie zeigt sich durch Abgeschlagenheit, Übelkeit und Schluckbeschwerden. Zusätzlich treten Glieder- und Bauchschmerzen auf, begleitet werden diese Symptome durch zunehmendes Fieber. Die Nasendiphtherie wird gekennzeichnet durch eine behinderte Nasenatmung und eine gestörte Nahrungsaufnahme. Symptome der Kehlkopfdiphtherie, die meistens als Folge der Rachendiphtherie auftritt, sind ein bellender Husten, Stimmlosigkeit und Pfeifgeräusche. Diese Krankheit wird auch als der Echte Krupp bezeichnet. Eher selten tritt die Hautdiphtherie auf, die mit Geschwüren und Verletzungen einhergeht, genau wie die Bindehautdiphtherie mit einer möglichen Hornhautschädigung.
Die Feststellung einer Diphtherie-Erkrankung ist vor dem bakteriologischen Test oft nur mit Hilfe des klinischen Bildes möglich. Zur Behandlung werden Antitoxine eingesetzt. Diese binden die Bakterientoxine und machen sie damit unwirksam. Zusätzlich werden Antibiotika über mindestens zehn Tage angewendet, um die Bakterien abzutöten. In schwereren Diphtheriefällen mit Atemwegsverschluss muss unter Umständen ein Luftröhrenschnitt durchgeführt werden. Zusätzlich zu jeder Behandlung ist eine Bettruhe von fünf bis sechs Wochen erforderlich, um eine Herzschädigung auszuschließen.
Die Häufigkeit der Diphtherie-Erkrankungen kann durch aktive Impfungen mit Diphtherietoxoiden und passive Impfungen mit Serum massiv eingeschränkt werden.